kjz-Sprechstunde

«Was kann ich tun, damit Louisa (8 Mt.) abends besser einschläft?»

Mütter und Väter wissen am besten, was gut ist für ihr Kind. Doch ab und zu sind sie auch bei gröss­ter Eltern­liebe froh um ein biss­chen Unter­stüt­zung. Bei allen Fragen rund um Familie und Erzie­hung weiss das Exper­ten-Team unserer kjz-Sprech­stunde Rat. Kompe­tent, anonym und unkom­pli­ziert. Was immer Sie bewegt – wir sind für Sie da!


Liebes kjz-Team
Louisa (8 Mt.) ist unser Sonnen­schein. Ihre fröh­li­che Art erfüllt unser Leben mit grosser Freude. Nur beim Thema Einschla­fen lässt sie mich oft ratlos zurück. Ich brauche regel­mäs­sig zwei Stunden, bis Louisa einschläft. Ich singe jeden Abend, streichle sie sanft und rede ihr ruhig zu. Doch irgend­wie nützt alles nichts. Was kann ich tun?

Frau C.

Liebe Frau C.

Ich kann gut nach­voll­zie­hen, dass Ihr Sonnen­schein Sie nach zwei Stunden erfolg­lo­ser Unter­stüt­zung beim Einschla­fen ratlos zurück­lässt. Ich bewun­dere, mit welcher Geduld und Ausdauer Sie Louisa beim Einschla­fen beglei­ten.

Was können Sie tun?

Ein Einschlaf­ri­tual von zwei Stunden ist lange. Es wäre hilf­reich zu über­prü­fen, wie sich der Schlaf von Louisa über 24 Stunden verteilt. Wie viel schläft sie am Tag? Häufig deckt sich die Schlaf­er­war­tung der Eltern nicht mit dem Schlaf­be­darf des Babys. Der indi­vi­du­elle Schlaf­be­darf kann stark vari­ie­ren. Wie lange ist die Wach­phase von Louisa, bevor sie abends zu Bett gebracht wird? Die Dauer der Wach- respek­tive Akti­vi­täts­phase erhöht den Schlaf­druck. Das heisst, die Schlaf­be­reit­schaft nimmt zu und ermög­licht das Einschla­fen. Ein regel­mäs­si­ges Abend­ri­tual unter­stützt das Hinfüh­ren zum Schlaf, da es für Louisa vertraut ist und so Gebor­gen­heit vermit­telt. Das Abend­ri­tual sollte aber zeit­lich kurz­ge­hal­ten werden, damit es auch statt­fin­den kann, wenn Mama und Papa nach einem anstren­gen­den Tag müde sind.

Der Schlaf­be­darf von Louise lässt sich mit einem Schlaf­pro­to­koll ermit­teln. Dieses erhal­ten Sie von Ihrer Mütter- und Väter­be­ra­te­rin und im Kinder- und Jugend­hil­fe­zen­trum (kjz) in Ihrer Nähe. Notie­ren Sie während zirka zwei Wochen, wie oft und wie viel Ihre Tochter schläft, und reichen Sie anschlies­send das Schlaf­pro­to­koll ein. Die Mütter- und Väter­be­ra­te­rin wird es auswer­ten und mit Ihnen einen Termin verein­ba­ren. Gemein­sam bespre­chen Sie, wie die Einschlaf­si­tua­tion für alle Betei­lig­ten ange­neh­mer gestal­tet werden könnte. Wenn Sie es wünschen, wird die Mütter- und Väter­be­ra­te­rin Sie bei der Umset­zung beglei­ten.

Monika van Berkum-Ehni (Mütter- und Väter­be­ra­te­rin) und das kjz Team

Haben Sie eine Frage?

Haben Sie eine Frage zur Erzie­hung, zum Zusam­men­le­ben in der aktu­el­len Situa­tion oder ganz allge­mein zum Fami­li­en­le­ben? Das kjz-Team beant­wor­tet regel­mäs­sig Fragen in der «kjz-Sprech­stunde».