Lernen im Alltag – 6. und 7. Lebensjahr

Wie Kindergartenkinder ganz nebenbei lernen

Seit Urzei­ten spielen Kinder mit Gegen­stän­den, die sie in ihrer nächs­ten Umge­bung finden, denn ab Geburt suchen sie nach Lern­mög­lich­kei­ten in ihrer Umge­bung. Auch wenn diese Lern­mög­lich­kei­ten unschein­bar schei­nen mögen, sind sie wert­volle Schätze des Alltags. In Ihrer Wohnung und in der Natur sind viele solcher Schätze zu finden. Geben Sie Ihrem Kind Zugang dazu! In dieser vier­tei­li­gen Serie zeigen wir einige Möglich­kei­ten auf und geben Ideen, wie und wo man Kindern verschie­de­ner Alters­stu­fen solche Lern-Umfel­der schaf­fen kann.


Die Entde­ckungs­reise Ihres Kindes hat einen grös­se­ren Radius ange­nom­men. Der Kinder­gar­ten­weg und der Weg zum Spiel­platz oder zu den Kame­ra­den bewäl­tigt es wahr­schein­lich bereits alleine. Ihr Kind gewinnt durch diese Selbst­stän­dig­keit an Selbst­ver­trauen und Selbst­wirk­sam­keit. Diese Eigen­schaf­ten sind wichtig für den Schul­ein­tritt nach dem Kinder­gar­ten.

Für das Kind ist dies der nächste wich­tige Über­gang in seinem Leben. Sie als Eltern schauen diesem Ereig­nis viel­leicht mit Freude und Stolz entge­gen. Jedoch kann der Über­gang auch mit Unsi­cher­heit und Ängsten verbun­den sein. Was muss mein Kind können? Ist mein Kind reif für die Schule? Spürt die Lehr­per­son, was mein Kind braucht?

Vieles lernt Ihr Kind im Alltag, ohne dass es nach «Lernen» aussieht. Eine wunder­bare Voraus­set­zung für Kinder­gar­ten und Schule. Nutzen Sie diese Schätze Ihrer Wohnung und Umge­bung auch weiter­hin!

Sprach­för­de­rung im Alltag

Lassen Sie Ihr Kind beim Bücher oder Bilder anschauen auch erzäh­len. Gehen Sie zusam­men auf Entde­ckungs­rei­sen.

  • Fragen Sie nach Formen, Farben, Muster. Wie sind die Gesichts­aus­drü­cke? (fröh­lich, erstaunt, lustig, komisch, traurig) Wie bewegen sich die Perso­nen oder Tiere? (schnell, langsam, toll­pat­schig)
  • Fragen Sie das Kind wie die Geschichte weiter­geht. Welche Person / welches Tier oder welcher Gegen­stand es gerne in dieser Geschichte wäre und warum.
  • In welcher Jahres­zeit spielt die Geschichte? Woran erkennst du das?
  • Lassen Sie Ihr Kind die Geschichte nach­er­zäh­len oder spielen z. B. mit Figuren, Tieren oder selber. Machen Sie dabei mit.
  • Benüt­zen Sie die Stimme beim Erzäh­len: Laut, leise, hoch, tief, flüs­tern, schnell, langsam und versu­chen Sie Ihren Gesichts­aus­druck anzu­pas­sen.
  • Erzäh­len Sie Geschich­ten und Bücher in Ihrer Mutter­spra­che.

Lassen Sie Ihr Kind vom Kinder­gar­ten erzäh­len. Fragen Sie so, dass es nicht mit Ja oder Nein antwor­ten kann.

  • Wer hat dich heute Morgen im Kinder­gar­ten zum Lachen gebracht und warum?
  • Was hast du auf dem Nach­hau­se­weg beob­ach­tet?
  • Erzäh­len auch Sie Ihrem Kind von Ihrem Tag.

Mathe­ma­ti­sche Förde­rung im Alltag

In der Küche und im Esszim­mer können Kinder viel lernen.

  • Wie viele Leute sind wir beim Essen? So viele Teller, Gabeln und Messer müssen die Kinder abzäh­len.
  • Für den Zopf den wir zusam­men backen, benö­ti­gen wir 500 g Mehl, 2 dl Milch etc.

Machen Sie einen Formen Spazier­gang mit Ihrem Kind. Wo siehst du überall Drei­ecke, Vier­ecke, Kreise. Lassen Sie das Kind zählen und beschrei­ben.

Sortie­ren und verglei­chen sie Gegen­stände nach Grössen, Gewicht, Längen und Farben.

Hängen Sie einen Wochen­plan, oder Geburts­tags­ka­len­der auf, und schrei­ben Sie Termine ein oder kleben Sie Sticker auf. So lernt Ihr Kind die Zeiten, Wochen­tage, Monate und Jahres­zei­ten.

Machen Sie zusam­men Gesell­schafts­spiele, Elfer-raus, Yatzi, Leiter­li­spiel, Eile mit Weile, Halli­Galli. Viele Spiele können in der Biblio­thek oder Ludo­thek ausge­lie­hen werden.