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Die Entwicklung des Kindes von 7 bis 12 Jahren

kjz-Ratgeber, Entwicklung,7-12 Jahr

In diesen Jahren erwirbt Ihr Kind viele neue kogni­tive und soziale Kompe­ten­zen. Gerade mit dem Schul­ein­tritt stehen weitere Fähig­kei­ten und Fertig­kei­ten im Zentrum. Auch werden Gleich­alt­rige immer wich­ti­ger. Beglei­ten Sie Ihr Kind in dieser span­nen­den Zeit. Diese Über­sicht zeigt ­Ihnen, welche Entwick­lungs­schritte Kinder von 7 bis 12 Jahren ­machen. Sie finden zudem Tipps, wie Sie Ihr Kind unter­stüt­zen können.

Hinweis: Jede Entwick­lung ist indi­vi­du­ell, jedes Kind entwi­ckelt sich auf seine ganz persön­li­che Art und in seinem Tempo. Dies sind nur Orien­tie­rungs­hil­fen.

In die Schule gehen, mit Gleich­alt­ri­gen zusam­men sein

  • Schüler/innen und Lehrer/innen werden neue Bezugs­per­so­nen. Die Schule wird zentral.
  • Ihr Kind entwi­ckelt engere Freund­schaf­ten. Es möchte mit Gleich­alt­ri­gen zusam­men sein, häufig mit Kindern des glei­chen Geschlechts. Denn Mädchen und Jungen haben beim Schul­ein­tritt oft eine unter­schied­li­che Reife. Mädchen können in der Reife bis zu drei Jahre vor den Jungen sein.
  • Ihr Kind lernt mit verschie­de­nen sozia­len und leis­tungs­be­zo­ge­nen Anfor­de­run­gen der Schule relativ selbst­stän­dig zurecht­zu­kom­men.
  • Sein Arbeits­ver­hal­ten stei­gert sich: Konzen­tra­tion, Ausdauer, Fleiss, Sorg­falt und Selbst­stän­dig­keit nehmen zu.
  • Ihrem Kind ist es wichtig, dass sich die Lern­erfah­run­gen bestä­ti­gen. Wenn Erfolge zu oft ausblei­ben, kann sich ein Minderwertigkeits­gefühl entwi­ckeln.
  • Die Puber­tät kann begin­nen (bei Mädchen mit ca. 10 Jahren, bei Jungen ab ca. 12 Jahren) und der Körper verän­dert sich.

So unter­stüt­zen Sie Ihr Kind

Helfen Sie Ihrem Kind bei den verschie­de­nen Heraus­for­de­run­gen während der Primar­schul­zeit. Diese können die Schule betref­fen, zum Beispiel die Haus­auf­ga­ben, aber auch seine Frei­zeit oder den Umgang mit Freun­din­nen und Freun­den. Moti­vie­ren, loben, unter­stüt­zen und beglei­ten Sie Ihr Kind.

Mit den Schul­jah­ren wird Ihr Kind auto­no­mer und macht Schritte in die Welt hinaus. Fördern Sie diese Selbst­stän­dig­keit und sichern Sie gleich­zei­tig den Zusam­men­halt in der Familie – trotz der grös­se­ren Eigen­ak­ti­vi­tät und Aussen­ori­en­tie­rung Ihres Kindes. Denn diese Abkehr bedeu­tet nicht Ableh­nung.

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In unserem Ratgeber finden Sie viele weitere Themen rund um die Entwicklung von Babys und Kindern mit Tipps zur Erziehung und zum Familienalltag.

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Koope­rie­ren und sich behaup­ten

  • Ihr Kind lernt Kompro­misse einzu­ge­hen und mit Gleich­alt­ri­gen zu koope­rie­ren. Auch kann es akzep­tie­ren, wenn es in einem Spiel verliert, ohne wütend darüber zu werden.
  • Es lernt aber auch zu konkur­rie­ren, sich zu behaup­ten und sich durch­zu­set­zen. Es vergleicht sich dabei mit Gleich­alt­ri­gen. Das bezieht sich nicht nur auf die schu­li­schen Leis­tun­gen, sondern auch auf Besitz­tü­mer und Ausse­hen.
  • In Klassen entste­hen Grup­pen­kon­stel­la­tio­nen, Macht- und Konkur­renz­kämpfe begin­nen; je nach Situa­tion kann es auch zu Mobbing kommen.
  • Ihr Kind möchte es «gut» machen und als kompe­tent wahr­ge­nom­men werden.
  • Ihr Kind kann sich an Verein­ba­run­gen halten und hat ein verstärk­tes Inter­esse an orga­ni­sier­ten Spielen, Sport­ar­ten und Ausflü­gen.
  • Gegen Ende der Primar­schul­zeit entwi­ckelt es innere Richt­li­nien: Es verhält sich konform, weil es dies selbst für richtig hält, nicht nur wegen äusse­rer Gebote. Es entwi­ckelt ein tiefe­res Gespür für Recht und Unrecht.

So unter­stüt­zen Sie Ihr Kind

Spre­chen Sie mit Ihrem Kind, führen Sie Dialoge und hören Sie zu, was Ihr Kind zu sagen hat. Die Aner­ken­nung und der Zuspruch von Eltern sind beson­ders wichtig für das Selbst­wert­ge­fühl.

Komplex denken, Zeit und Raum erfas­sen

  • Ihr Kind lernt über eigene Gedan­ken nach­zu­den­ken (Meta­ko­gni­tion). Ein Beispiel dafür ist, dass einem Kind bewusst wird, dass es Erlern­tes auch wieder verges­sen kann. Auch kann es den eigenen Denk­pro­zess erläu­tern.
  • Mit den Schul­jah­ren kann es die Aufmerk­sam­keit immer besser fokus­sie­ren und irrele­vante Probleme ausblen­den.
  • Es beginnt Lern­stra­te­gien zu entwi­ckeln und anzu­wen­den.
  • Es erwägt mehrere Heran­ge­hens­wei­sen für ein Problem (­komple­xes Denken) und kann sich über das geschrie­bene Wort Wissen aneig­nen.
  • Die Zeit­vor­stel­lung entwi­ckelt sich: Es kennt zeit­li­che Grössen wie Uhrzeit, Monate und Wochen. Es entwi­ckelt auch ein geogra­fi­sches Verständ­nis.
  • Ihr Kind beginnt perspek­ti­visch und drei­di­men­sio­nal zu zeich­nen.
  • Am Ende der Primar­schul­zeit kann es abstrakte Konzepte verste­hen.

So unter­stüt­zen Sie Ihr Kind

Gestal­ten Sie ein schul­kind­ge­rech­tes Umfeld (Arbeits­platz, Spiel­mög­lich­kei­ten etc.) und schaf­fen Sie Lern­mög­lich­kei­ten für Ihr Kind, indem es beispiels­weise einen Sport- oder Kultur­ver­ein besu­chen kann. Dabei gilt der Grund­satz: Fordern Sie Ihr Kind, aber über­for­dern Sie es nicht!

Kinder inter­es­sie­ren sich stark für die digi­tale Kommu­ni­ka­tion und das Inter­net. Einige Kinder erhal­ten in dieser Phase ein Smart­phone. Wichtig ist, dass Sie Ihr Kind mit digi­ta­len Medien eng beglei­ten, es über die Risiken aufklä­ren und die Sicherheits­einstellungen auf Ihr Kind abstim­men.

Sorgen Sie auch für sich

Es ist wichtig, dass Sie Ihren eigenen Bedürf­nis­sen und der Part­ner­schaft Sorge tragen. Passen Sie gege­be­nen­falls die Zustän­dig­kei­ten zwischen Ihnen an, falls sich etwas in der Familie oder bei der Arbeit ändert.

Hier erhal­ten Sie Unter­stüt­zung

Eine Auswahl an weiter­füh­ren­den Infor­ma­tio­nen

Mobbing: Die Website www.mit-kindern-lernen.ch gibt hilf­rei­che Tipps; die Fach­stelle www.hilfe-bei-mobbing.ch bietet Unter­stützung; Anlauf­stel­len für den Kanton Zürich

Infor­ma­ti­ons­por­tal Jugend und Medien: Umgang mit Medien