Häufige Elternfragen im biz – Teil 4

Was Eltern zum Thema Absagen interessiert

In den Berufs­in­for­ma­ti­ons­zen­tren (biz) erhal­ten nicht nur Jugend­li­che Unter­stüt­zung, sondern auch ihre Eltern. Denn oft tauchen auch bei ihnen Unklar­hei­ten zur Berufs­wahl und Lehr­stel­len­su­che auf. Welche Fragen stellen die Eltern den Berufs­be­ra­ten­den am häufigs­ten? Und wie lauten die Antwor­ten darauf? In dieser Frage-Antwort-Serie erfah­ren Sie es.


Unser Sohn erhält immer wieder Absagen auf seine Bewer­bun­gen. Was können wir als Eltern tun?
Es ist normal, dass nicht jede Bewer­bung von Erfolg gekrönt ist. Lehr­be­triebe wählen nach ihren eigenen Krite­rien aus. Hilf­reich ist es, wenn Ihr Sohn den Bewer­bungs­pro­zess der Lehr­be­triebe kennt, bei denen er sich bewirbt. Moti­vie­ren Sie ihn deshalb, vor dem Bewer­ben nach­zu­fra­gen und sich darüber zu infor­mie­ren.

Ihr Sohn sollte sich dann auf eine Lehr­stelle bewer­ben, wenn er bereits Einblick in den Beruf erhal­ten hat, über­zeugt ist, dass er diesen Beruf erler­nen will, und auch die Grund­vor­aus­set­zun­gen (z. B. Schul­no­ten, Eignungs­tests, Charak­ter­ei­gen­schaf­ten, Beur­tei­lung der Schnup­per­lehre) mitbringt.

Auch können Sie Ihren Sohn anregen, das Gespräch mit einer Berufs­be­ra­te­rin oder einem Berufs­be­ra­ter zu suchen, damit er das weitere Vorge­hen bespre­chen und allfäl­lige beruf­li­che Alter­na­ti­ven finden kann.

Meine Tochter hat sich von den vielen Absagen verun­si­chern lassen und weiss nun gar nicht mehr wie weiter. Wie kann ich sie unter­stüt­zen?
Diese Phase ist zwar frus­trie­rend, kann aber auch dazu führen, dass Ihre Tochter nun offen ist für Neues. Im Moment ist immer noch (fast) alles möglich. Moti­vie­ren Sie sie, dass sie das Gespräch mit der Berufs­be­ra­te­rin oder dem Berufs­be­ra­ter des zustän­di­gen biz sucht. Nun geht es darum abzu­klä­ren, welche weite­ren Berufe für Ihre Tochter in Frage kommen, und sich bei weite­ren Lehr­be­trie­ben zu bewer­ben. Im Moti­va­ti­ons­schrei­ben kann Ihre Tochter die Bereit­schaft und das Inter­esse für einen oder mehrere Schnup­per­tage signa­li­sie­ren.

Unser Sohn hat ein halbes Jahr vor Schul­ab­schluss noch keine Lehr­stelle. Soll er sich nun für eine andere Lehre bewer­ben?
Die Über­le­gung ist gerecht­fer­tigt. Versu­chen Sie folgende Frage zu beant­wor­ten: Handelt es sich um eine sehr beliebte Ausbil­dung und ist dementspre­chend die Konkur­renz sehr gross?

Schauen Sie gemein­sam mit Ihrem Sohn, ob dieselbe Ausbil­dung auch in einer anderen Branche oder in einem anderen Fach­ge­biet möglich wäre oder in welchen Bran­chen noch offene Lehr­stel­len vorhan­den sind. Ein paar Beispiele: Im kauf­män­ni­schen Bereich gibt es noch offene Lehr­stel­len bei klei­ne­ren Dienst­leis­tungs- oder Indus­trie­be­trie­ben. Im Gesund­heits­we­sen sind Ausbil­dungs­plätze für Fachfrau/Fachmann Gesund­heit in Alters- und Pfle­ge­hei­men zahl­reich vorhan­den und die Lehre als Fachfrau/Fachmann Betreu­ung ist sowohl für Menschen im Alter als auch für Menschen mit Beein­träch­ti­gun­gen eine zukunfts­ver­spre­chende Ausbil­dung mit vielen Anstel­lungs­mög­lich­kei­ten.

Es lohnt sich übri­gens, auch nach dem Schul­ab­schluss nach einer Lehr­stelle zu suchen. Denn Lehr­ver­träge können bis zu den Herbst­fe­rien abge­schlos­sen werden.

Meine Tochter ist trotz Absagen nicht von ihrem ursprüng­li­chen Berufs­wunsch abzu­brin­gen. Was soll ich machen?
Versuchen Sie heraus­zu­fin­den, ob der Berufs­wunsch Ihrer Tochter im Einklang steht mit ihren Fähig­kei­ten und Inter­es­sen. Ein Gespräch mit der Berufs­be­ra­te­rin oder dem Berufs­be­ra­ter im biz oder mit ihrer Lehr­per­son bringt Sie bei diesen Fragen weiter.

Falls sich ihr Berufs­wunsch bestä­tigt, kann Ihre Tochter zum Beispiel ein Berufs­vor­be­rei­tungs­jahr oder eine Vorlehre ins Auge fassen. Beides sind Brücken­an­ge­bote für Jugend­li­che, die für die Zeit nach der obli­ga­to­ri­schen Schul­zeit und vor dem Einstieg in die Lehre gedacht sind. So hat Ihre Tochter die Möglich­keit, berufs­spe­zi­fi­sche Kennt­nisse aufzu­bauen.

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