Häufige Elternfragen im biz – Teil 3

Was Eltern zum Thema Ängste von Jugendlichen interessiert

In den Berufs­in­for­ma­ti­ons­zen­tren (biz) erhal­ten nicht nur Jugend­li­che Unter­stüt­zung, sondern auch ihre Eltern. Denn oft tauchen auch bei ihnen Unklar­hei­ten zur Berufs­wahl und Lehr­stel­len­su­che auf. Welche Fragen stellen die Eltern den Berufs­be­ra­ten­den am häufigs­ten? Und wie lauten die Antwor­ten darauf? In dieser Frage-Antwort-Serie erfah­ren Sie es.


Wie kann ich als Vater oder Mutter mein Kind bei der Berufs­wahl sinn­voll unter­stüt­zen?
Als Eltern sind und bleiben Sie wichtig in der Berufs­wahl. Ihr Kind sucht in dieser Lebens­phase den Weg in die Erwach­se­nen­welt und wächst in grös­sere Eigen­stän­dig­keit hinein. Als Eltern stehen Sie vor der schwie­ri­gen Aufgabe, Ihr Kind loszu­las­sen. Unter­stüt­zen Sie Ihr Kind dennoch,

  • indem Sie sich dafür inter­es­sie­ren, was ihrem Kind im Moment wichtig ist,
  • indem Sie es unter­stüt­zen, anste­hende Aufga­ben selbst anzu­pa­cken,
  • indem Sie offenen Sinnes sind für die Entwick­lung Ihres Kindes,
  • indem Sie es ermu­ti­gen, Schritte selber zu tun.

Ande­rer­seits dürfen Sie es auch immer wieder anspor­nen und wert­schät­zend beglei­ten bzw. Hilfe­stel­lun­gen anbie­ten,

  • als Motivatorin/Motivator, wenn es harzt,
  • als Türöffnerin/Türöffner mit Ihrem Netz­werk in der Berufs­welt,
  • als Vermittlerin/Vermittler von zusätz­li­chen Hilfe­stel­lun­gen (Berufs­be­ra­tung etc.), falls Schwie­rig­kei­ten auftre­ten,
  • indem Sie ihm Möglich­kei­ten für den Gedan­ken­aus­tausch bieten. 

Unsere Tochter erhält auf Bewer­bun­gen immer wieder Absagen. Was können wir als Eltern tun?
Es ist normal, dass nicht jede Bewer­bung von Erfolg gekrönt ist. Lehr­be­triebe wählen nach ihren eigenen Krite­rien aus. Deshalb ist es sinn­voll, wenn Ihr Kind den Bewer­bungs­pro­zess der Lehr­be­triebe bereits im Vorhin­ein kennt. Unter­stüt­zen Sie Ihr Kind, indem Sie es anregen, beim Lehr­be­trieb nach­zu­fra­gen, wie der Bewer­bungs­pro­zess dort abläuft.

Sich auf eine Lehr­stelle zu bewer­ben, macht dann Sinn, wenn Ihr Kind bereits Einblick in den Beruf erhal­ten hat, über­zeugt ist vom Beruf und die Grund­vor­aus­set­zun­gen mitbringt (Schul­no­ten, Eignungs­ver­fah­ren, Charak­ter­ei­gen­schaf­ten und Schnup­per­lehr-Beur­tei­lun­gen).

Unser Kind zieht sich in sein Schne­cken­haus zurück und blockiert die Berufs­wahl. Wie gehen wir damit um?
Misserfolge, Frus­tra­tion und Ängste gehören zum Leben dazu – so auch zur Berufs­wahl. Als Eltern kennen Sie Ihr Kind sehr gut: Was sind die Gründe für seinen Rückzug? Was braucht Ihr Sohn oder Ihre Tochter, um wieder mit Ihnen in einen Dialog zu treten? Spre­chen Sie Ihrem Kind Mut zu. Helfen Sie ihm, diese Starre zu lösen, indem Sie einen kleinen nächs­ten Schritt verein­ba­ren. Eine Pause respek­tive ein Unter­bruch während des Berufs­wahl­pro­zes­ses ist völlig in Ordnung und kann Sinn machen, den Druck zu lösen und durch­zu­at­men. Sollte Ihr Kind jedoch längere Zeit blockiert sein, suchen Sie sich am besten Unter­stüt­zung bei der Lehr­per­son oder im biz, wo Fach­per­so­nen eine Stand­ort­be­stim­mung durch­füh­ren und neue Perspek­ti­ven aufzei­gen können.

Alle Freunde unseres Kindes haben bereits eine Lehr­stel­len­zu­sage, nur unseres nicht. Wir sind gestresst; was können wir tun?
Wichtig ist, dass Sie Ruhe bewah­ren und diesen Stress nicht auf Ihr Kind über­tra­gen. Es ist völlig normal, dass jedes Kind sein eigenes Tempo hat und dass die Suche nach einer Lehr­stelle nicht bei allen gleich einfach abläuft.

Folgende Punkte können Ihnen weiter­hel­fen:

  • Versu­chen Sie positiv zu bleiben und Ihrem Kind Mut zu machen, damit sich der Stress nicht auf Ihr Kind über­trägt.
  • Ermu­ti­gen Sie Ihr Kind dran­zu­blei­ben und fragen Sie nach, wo konkret Sie unter­stüt­zen können.
  • Bleiben Sie gedul­dig. Manch­mal braucht es Zeit, die rich­tige Lehr­stelle zu finden.
  • Nehmen Sie mit der zustän­di­gen Fach­per­son in Ihrem biz Kontakt auf. Oft hilft eine Aussen­sicht, um die Situa­tion zu entschär­fen. Zusam­men mit profes­sio­nel­ler Unter­stüt­zung kann Ihr Kind eruie­ren, weshalb es länger dauert und was es allen­falls verbes­sern kann. Viel­leicht muss das Bewer­bungs­dos­sier ange­passt werden oder viel­leicht passt der gewählte Beruf nicht zu Ihrem Kind.

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