Weihnachtsbescherung – Eltern erzählen

Alljährliche Päckliflut und wie Eltern sie dieses Jahr handhaben

Frohe Weih­nach­ten heisst oftmals auch Auspa­cken ohne Ende: Nach der tägli­chen Besche­rung aus dem Advents­ka­len­der folgen der Spiel­zeug-Camper der Gotte, der Lego-Heli vom Götti, das Trot­ti­nett der einen Gross­el­tern, der Zauber­kas­ten der anderen Gross­el­tern … wie gehen Eltern damit um? Vier Väter und Mütter erzäh­len.

Familie 1

«Fünf Geschenke pro Kind – das versu­chen wir einzu­hal­ten.»

So lief es bisher: Unsere beiden Mädchen (3, 6) haben kurz vor und nach Weih­nach­ten auch noch Geburts­tag. Wir haben daher in der Familie abge­macht, dass es pro Anlass und Kind maximal fünf Geschenke gibt – eines von uns Eltern und je eines von Gotte und Götti sowie von den Gross­el­tern. Nun möchten sich die beiden aber auch als Schwes­tern gegen­sei­tig etwas schen­ken. Hinzu kommen die Kinder­ge­burts­tags­feste. Trotz Bemü­hun­gen, die Geschen­ke­flut zu redu­zie­ren, werden es dadurch immer mehr und mehr.

So machen wir es dieses Jahr: Im letzten Jahr durften sich die Mädchen ihre Geschenke wünschen. Das war für sie aber mehr eine Über­for­de­rung und danach ging es nur noch darum, wann die Wünsche endlich erfüllt werden. Dieses Jahr haben wir deshalb abge­macht, dass sich die Mädchen ein paar Dinge wünschen dürfen, die rest­li­chen Geschenke bleiben aber eine Über­ra­schung. So kommt der Zauber vom Schen­ken hoffent­lich wieder mehr zurück. Die Geschen­ke­frage rund um Weih­nach­ten wird für uns aber immer eine Heraus­for­de­rung bleiben. Yvonne M. (35)

Familie 2

«Früher versuch­ten wir, die Geschen­ke­flut zu verhin­dern. Erfolg hatten wir nie. Heute schrei­ben die Kinder Briefe.»

So lief es bisher: Die Geschen­ke­flut im Griff zu haben, ist nicht einfach. Als unsere Kinder klein waren, versuch­ten wir es mit einer Wunsch­liste. Davon verteil­ten wir einige Wünsche auf das Umfeld. Doch Freunde und Verwandte schenk­ten trotz­dem immer noch jedem Kind etwas Persön­li­ches. So war Weih­nach­ten oft etwas chao­tisch, wenn nicht gar ein halbes Geschen­ke­schlacht­feld.

So machen wir es dieses Jahr: Seit die Kinder (6, 8, 13) etwas grösser sind, schrei­ben sie ihren nahen Bezugs­per­so­nen Briefe. Meist wünschen sie sich Geld und begrün­den, wofür und warum. So hat sich die Anzahl der Geschenke deut­lich redu­ziert. Einige möchten aber kein Geld schen­ken, sondern nur gemein­same Erleb­nisse. Das finden die Kinder auch toll, Erleb­nisse ziehen immer. Martin B. (46)

Familie 3

«Uns wurde die Besche­rung zu viel. Nun wünschen wir uns ein Fami­li­en­ge­schenk.»

So lief es bisher: Uns wurde dieses Über­mass an Geschen­ken zu viel. Es fühlte sich für uns Eltern nicht mehr als schöne Besche­rung an und wir hatten den Eindruck, auch unsere Buben (7, 9) waren über­for­dert und hatten den Über­blick über die vielen Geschenke am Ende gar nicht mehr. Also bespra­chen wir gemein­sam, uns einen Beitrag an ein Geschenk als Familie zu wünschen, nämlich an einen Jögge­li­kas­ten. Erstaun­li­cher­weise waren beide Jungs von Anfang an begeis­tert.

So machen wir es dieses Jahr: Die Idee hat sich bewährt. Als wir sie dem Umfeld mitteil­ten, waren zwar einige zuerst irri­tiert, es brauche doch etwas zum Auspa­cken. Mitt­ler­weile unter­stüt­zen uns aber alle dabei. So führen wir die ange­fan­gene Tradi­tion weiter und wünschen uns auch dieses Jahr ein grosses Spiel – das Hämmer­li­spiel «Toggen­bur­ger Chüngel». Tobias R. (38)

Familie 4

«Unserem Sohn bedeu­ten Päckli wenig. So können wir das Über­mass gut eindäm­men.»

So lief es bisher: Unserem Sohn (14) hat das Mate­ri­elle noch nie allzu viel bedeu­tet, er hat daher auch selten Ideen, was er sich zu Weih­nach­ten wünschen könnte. Seine Gotte und sein Götti sagen deshalb, wenn ihm sonst einmal etwas einfalle, dürfe er es sich dafür dann wünschen. Manch­mal helfen wir ihm bei den Ideen, es sind aber meis­tens gemein­same Erleb­nisse, die wir ihm vorschla­gen.

So machen wir es dieses Jahr: Es ist nicht so, dass unser Sohn nie ein Geschenk erhal­ten würde. Wir halten aber nichts davon, dass wir ihm Wünsche nur oder erst auf Weih­nach­ten erfül­len. Da wir deshalb bereits unter dem Jahr auf mögli­che Wünsche einge­hen, sind die Geschenke an Weih­nach­ten wirk­lich sehr redu­ziert, auch dieses Jahr. Beda U. (49)