Fragen zur Erziehung und Entwicklung Ihrer Kinder und zum Familienalltag? Die Fachleute unserer Kinder- und Jugendhilfezentren (kjz) beraten Sie gern.
Zum kjz-Beratungsangebot«Ich bereue es, ein Kind (6 Mt.) zu haben»
Mütter und Väter wissen am besten, was gut ist für ihr Kind. Doch ab und zu sind sie auch bei grösster Elternliebe froh um ein bisschen Unterstützung. Bei allen Fragen rund um Familie und Erziehung weiss das Experten-Team unserer kjz-Sprechstunde Rat. Kompetent, anonym und unkompliziert. Was immer Sie bewegt – wir sind für Sie da!
Liebes kjz
Vor rund sechs Monaten ist meine Tochter zur Welt gekommen. Ich hatte eine leicht traumatische dreitägige Geburt mit Notkaiserschnitt. Auch die Zeit danach war nicht einfach. Unsere Familien erwarteten sehr viel Besuch, ich fühlte mich unter grossem Druck und konnte nicht wirklich eine Beziehung zu meiner Tochter aufbauen. Vier Monate nach der Geburt trennte ich mich von meinem Freund, gleichzeitig musste ich wieder 40 Prozent arbeiten und nebenher mein Selbststudium zum Abschluss bringen.
Die Kleine gab ich während dieser drei Arbeits- und Studientage meinem Exfreund, der im selben Haus lebt wie seine Eltern. Nach zwei Wochen merkte ich, dass das für mich nicht funktioniert, da seine Familie ständig dort und meine Beziehung zu seiner Mutter schwierig ist. Nun wohnt er eine Weile bei mir, um mich zu entlasten, aber jedes Mal kommt wieder dieses Gefühl hoch, dass ich es zutiefst bereue, ein Kind mit ihm bekommen zu haben. Oft denke ich «Nimm das Kind. Hauptsache ich muss nichts mehr mit euch zu tun haben». Ist das normal? Was kann ich dagegen tun? Weshalb habe ich diese Gefühle?
Frau A.
Liebe Frau A.
Die Geburt eines Kindes kann das Lebensgefühl von Eltern ganz schön durcheinanderbringen und irritieren. Auch so, dass sie sich zeitweise ihr altes Leben zurückwünschen.
Die wiederholten negativen Gefühle der Reue, das in Frage stellen, mit Ihrem Expartner ein Kind zu haben, und der grosse Wunsch, lieber wieder alleine durchs Leben zu gehen, empfinde ich als ernstzunehmenden Hilferuf.
Sie sind vor nicht langer Zeit Mutter geworden, scheinen durch das zu wenig aufgearbeitete Geburtstrauma, die Trennung vom Kindsvater und die doppelt berufliche Herausforderung stark belastet zu sein. Da diese Situation bereits sechs Monate andauert, Sie immer mehr zu strapazieren scheint und auch die Bindung zu Ihrer Tochter erschwert, bieten wir Ihnen gerne einen schnellen und persönlichen Beratungstermin bei einer Mütter- und Väterberaterin in einem unserer Kinder- und Jugendhilfezentren (kjz) im Kanton Zürich an.
Die Mütter- und Väterberaterinnen beraten Sie kostenlos und niederschwellig. Sie versuchen, mit Ihnen gemeinsam, und wenn nötig mit Einbezug von weiteren Fachpersonen, einen Weg zu finden, Ihre Gefühle zu ordnen und individuelle Lösungen zu entwickeln.
Sie haben sich gemeldet, um zu erfahren, was Sie als fürsorgliche Mutter Ihrer Tochter auf ihren Lebensweg mitgeben können. Ihr Kind braucht ein rhythmisch gut organisiertes Umfeld von vertrauten und verlässlichen, ihr zugewandten Menschen, die sie liebevoll umsorgen, damit sie gut gedeihen und Beziehung sowie Bindung aufbauen kann.
Gerne erwarten wir Ihre Kontaktaufnahme mit einem kjz und freuen uns, Sie bald persönlich kennenzulernen.
Denise Bossard (Mütter- und Väterberaterin) und das kjz-Team
Haben Sie eine Frage?
Haben Sie eine Frage zur Erziehung, zum Zusammenleben in der aktuellen Situation oder ganz allgemein zum Familienleben? Das kjz-Team beantwortet regelmässig Fragen in der «kjz-Sprechstunde».