kjz-Sprechstunde

«Wir haben kaum mehr Zeit für uns als Paar. Was tun?»

Mütter und Väter wissen am besten, was gut ist für ihr Kind. Doch ab und zu sind sie auch bei gröss­ter Eltern­liebe froh um ein biss­chen Unter­stüt­zung. Bei allen Fragen rund um Familie und Erzie­hung weiss das Exper­ten-Team unserer kjz-Sprech­stunde Rat. Kompe­tent, anonym und unkom­pli­ziert. Was immer Sie bewegt – wir sind für Sie da!


Liebes kjz
Seit unsere Tochter Ruby (5 Monate) auf der Welt ist, haben wir kaum mehr Zeit für uns als Paar. Kürz­lich hat mir mein Mann gesagt, wie sehr er das vermisse. Das tut mir auch weh zu hören, doch ich wüsste nicht, wo mehr Zeit herzu­neh­men wäre. Ich arbeite Teil­zeit, Ruby geht während zweier Tage in die Kita, mehr möchten wir sie nicht in fremde Hände geben. Die rest­li­che Zeit braucht sie uns als Eltern. Schläft sie, bin ich auch meist erschöpft, der Haus­halt kommt sowieso zu kurz. Ich weiss nicht, wie das andere Paare machen, aber ich sehe kaum Licht­blick, bevor Ruby etwas grösser gewor­den ist. Haben Sie uns einen Tipp?

R.M. aus Pfäf­fi­kon

Liebe Frau M.

Der neue Alltag mit der 24/7-Betreu­ung eines Babys fordert alle Paare heraus. Müdig­keit ist weit verbrei­tet. Persön­li­cher Frei­raum und Paar­zeit müssen zurück­ge­stellt werden.

Dass Sie beide die fehlende Paar­zeit bedau­ern, ist der erste Schritt für Verän­de­rung. Nehmen Sie Ihr Bedürf­nis ernst, entwi­ckeln Sie krea­tive Ideen und pflegen Sie Ihre Part­ner­schaft – das tut Ihnen beiden gut und davon profi­tiert auch Ruby.

Was mögen Sie beide? Was haben Sie früher gerne unter­nom­men? Erlau­ben Sie mir ein paar Ideen als Anre­gung zu formu­lie­ren: Viel­leicht können Sie eine kleine Insel für Sie als Paar am Wochen­ende finden, wenn Ruby tags­über schläft? Es braucht Verein­ba­run­gen, dann nichts anderes zu erle­di­gen, auch wenn Haus­ar­beit wartet. Viel­leicht reicht schon eine gemein­same Kaffee­pause als kurzer Moment zum Austausch. Quali­tät ist mehr wert als Quan­ti­tät.

Viel­leicht können Sie sich gegen­sei­tig ermög­li­chen, einmal am Wochen­ende auszu­schla­fen und finden damit Energie, einen entspann­ten, allen­falls auch nur kurzen Abend mitein­an­der zu genies­sen. Wenn das Bedürf­nis wächst, zusam­men wegzu­ge­hen, finden Sie viel­leicht Gross­el­tern, Gotte, Götti, Freunde oder einen Baby­sit­ter, die gerne ab und zu Hüte­dienste über­neh­men.

Ich wünsche Ihnen einen guten Start – klein aber fein. In der persön­li­chen Bera­tung suchen wir gerne mit Ihnen nach Ihren indi­vi­du­el­len Schrit­ten dabei. 

Esther Stauf­fer (Mütter- und Väter­be­ra­te­rin) und das kjz-Team 

Haben Sie eine Frage?

Haben Sie eine Frage zur Erzie­hung, zum Zusam­men­le­ben in der aktu­el­len Situa­tion oder ganz allge­mein zum Fami­li­en­le­ben? Das kjz-Team beant­wor­tet regel­mäs­sig Fragen in der «kjz-Sprech­stunde».