kjz-Sprechstunde

«Unsere Tochter (14 Mt.) nimmt den Schoppen nicht mehr»

Mütter und Väter wissen am besten, was gut ist für ihr Kind. Doch ab und zu sind sie auch bei gröss­ter Eltern­liebe froh um ein biss­chen Unter­stüt­zung. Bei allen Fragen rund um Familie und Erzie­hung weiss das Exper­ten-Team unserer kjz-Sprech­stunde Rat. Kompe­tent, anonym und unkom­pli­ziert. Was immer Sie bewegt – wir sind für Sie da!


Guten Tag liebes kjz

Unsere Tochter (14 Mt.) nimmt den Schop­pen nicht mehr. Anfangs haben wir ihr den Schop­pen zusätz­lich zum Stillen gegeben. Mit unge­fähr 8 Monaten habe ich sie nur noch gestillt, weil sie eine Milch­all­er­gie hatte (jetzt nicht mehr). Nun würde ich gerne abstil­len. Jedoch nimmt sie den Schop­pen nicht mehr. Anfangs erhielt sie Aptamil. Jetzt haben wir auch Bimbo­san auspro­biert und auch mit verschie­de­nen Aufsät­zen und Milch­be­häl­tern (Schop­pen, Trink­be­cher). Sie isst neben­bei noch Beikost, jedoch zu wenig. Können Sie mir bitte weiter­hel­fen. Vielen Dank im Voraus für Ihre Hilfe.
Familie

Liebe Familie

Das Thema Ernäh­rung beschäf­tigt viele Eltern mit kleinen Kindern. Die Über­gänge vom Stillen zum Schop­pen, zur Beikost, zur Fami­li­en­kost können Unsi­cher­hei­ten mit sich bringen. Wie ich lese, haben Sie bereits einiges auspro­biert.

Ihr Bedürf­nis abzu­stil­len und Ihrer Tochter dafür einen Ersatz anzu­bie­ten, ist nach­voll­zieh­bar. Wie viel Zeit Sie beide dafür benö­ti­gen, ist indi­vi­du­ell. Finden Sie gemein­sam einen Weg. Welche Still­mahl­zei­ten sind aktuell wichtig? Wie möchten Sie abstil­len? Wie viel Zeit möchten Sie sich selbst und Ihrer Tochter für einen sanften Wechsel geben?

Einige Über­le­gun­gen, die helfen können:

  • Ihre Tochter ist 14 Monate alt und es ist durch­aus möglich und alters­ent­spre­chend, dass sie keinen Schop­pen mehr trinken möchte.
  • Ihre Tochter kann nun aus einem (Schnabel-)Becher, einem Glas oder einem anderen inter­es­san­ten Gefäss trinken, wie zum Beispiel aus einer Fahr­rad­fla­sche. Üben Sie am besten mit Wasser.
  • Im zweiten Lebens­jahr wird der Bedarf an Milch kleiner. Drei Portio­nen Milch/Milchprodukte täglich decken ihn. (Eine Portion entspricht zum Beispiel 1dl Milch oder 100g Jogurt.)
  • Bei guter Verträg­lich­keit kann statt Säug­lings­milch auch Kuhmilch verwen­det werden. Bespre­chen Sie das zur Sicher­heit mit Ihrem Kinder­arzt, vor allem in Bezug auf eine mögli­che Milch­all­er­gie Ihrer Tochter.
  • Regel­mäs­sige gemein­same Mahl­zei­ten am Fami­li­en­tisch unter­stüt­zen Ihre Tochter dabei, das Essen als schöne Erfah­rung mit allen Sinnen zu erleben und satt zu werden.
  • Mögli­cher­weise zeigt Ihre Tochter Inter­esse an Finger­food bzw. Stück­chen­kost. Das kann eine will­kom­mene Abwechs­lung zum Brei sein und die Brücke zum Fami­li­en­es­sen schla­gen.
  • Erfah­rungs­ge­mäss sorgen sich Eltern häufig, dass Ihr Kind zu wenig isst. Schen­ken Sie Ihrer Tochter das Vertrauen, dass sie so viel isst, wie sie gerade braucht. Das Wohl­be­fin­den und der Gewichts­ver­lauf Ihrer Tochter geben Ihnen Sicher­heit.

Gerne beraten wir Sie auch persön­lich zu diesem Thema in einer unserer Mütter- und Väter­be­ra­tungs­stel­len. Ich wünsche Ihnen Geduld und Vertrauen für die nächs­ten Schritte.

Monika van Berkum-Ehni (Mütter- und Väter­be­ra­te­rin) und das kjz-Team

Haben Sie eine Frage?

Haben Sie eine Frage zur Erzie­hung, zum Zusam­men­le­ben in der aktu­el­len Situa­tion oder ganz allge­mein zum Fami­li­en­le­ben? Das kjz-Team beant­wor­tet regel­mäs­sig Fragen in der «kjz-Sprech­stunde».