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Zum biz-BeratungsangebotMentorinnen und Mentoren helfen Jugendlichen bei der Lehrstellensuche
Nach der 3. Sekundarschule machen die meisten Jugendlichen den Schritt von der Schule in die Berufswelt. Doch nicht allen fällt die Suche nach einer Lehrstelle leicht. Deshalb engagieren sich in den sieben Zürcher Berufsinformationszentren (biz) ehrenamtlich Mentorinnen und Mentoren für die Jugendlichen und unterstützen sie beim Bewerben.
Jak Saleh ist 15 Jahre alt und besucht die 3. Sekundarschule in Bülach. Er möchte eine Lehre in der Informatik machen. Doch mit den Bewerbungen hapert es etwas. Sein Deutsch ist nicht ganz so ausgefeilt. Nach ersten Gesprächen mit der für die Schule zuständige Berufsberaterin ermutigte ihn seine Lehrerin, sich beim biz Kloten für das Mentoring Ithaka anzumelden. Mit dem Angebot werden Jugendliche am Ende der 2. oder 3. Sek sowie während des Berufsvorbereitungsjahres auf dem Weg ins Berufsleben unterstützt. Jak folgte dem Rat, worauf ihm das biz Kloten Bruno Bertelli als Mentor zuteilt. Bertelli arbeitet als Leiter Change- und Servicemanagement bei der Abraxas Informatik AG, einer grösseren IT-Firma. Er kennt die Bedürfnisse der möglichen Arbeitgebenden von Jak und verfügt über ein Netzwerk in der Branche.
Erste Rückmeldungen auf Bewerbungen
Jak und Bertelli verfassten gemeinsam einen Bewerbungsbrief und stellten das Bewerbungsdossier zusammen. «Jak hat mir seine Gedanken für den Brief genannt; ich habe ihm beim Formulieren geholfen. Dann haben wir gemeinsam ein ansprechendes Päckli mit Lebenslauf und Zeugnissen geschnürt.» Bis jetzt haben die beiden zwölf Bewerbungen versandt. Erste Rückmeldungen sind bereits eingetroffen. Auch sechs Absagen waren dabei, aber das gehört dazu, wenn man sich um eine Stelle bemüht.
Eigeninitiative und Wille sind unerlässlich
Jak ist sehr dankbar für das Mentoring. «Ich finde es super, dass ich Unterstützung bekomme. Zuhause wäre das nicht möglich, da meine Eltern sich in der Materie nicht auskennen. Von Bruno habe ich viele wertvolle Tipps erhalten. Er hat mir auch Adressen vermittelt. Das ist sehr hilfreich.» Jak ist ein motivierter Schüler. Er zeigt viel Eigeninitiative und will unbedingt eine Lehrstelle finden. «Das ist sehr wichtig», erklärt Bertelli. «Denn er muss eine Lehrstelle finden, nicht ich.»
Ehrenamtliches Engagement für Jugendliche
Doch warum macht Bertelli das eigentlich? «Ich bin Fan der Schweizer Berufsbildung, die allen eine Ausbildung ermöglichen will. Ich selber habe damals meine Wunschlehrstelle bekommen und auch sonst ist es mir beruflich immer gut gegangen. Da möchte ich etwas davon zurückgeben an Jüngere.» Einen Lohn für die Tätigkeit als Mentor erhält er nicht, jedoch eine pauschale Spesenentschädigung, um Ausgaben wie Fahrspesen abzudecken. Neben dem Mentoring beim biz ist Bertelli auch noch verantwortlich für die Lehrlinge in seiner Firma. Zusätzlich engagiert er sich als Prüfungsexperte bei den Abschlussprüfungen der Lernenden im IT-Bereich.
Anschlusslösungen nach Mentoring Ithaka
Es gibt aber auch Schülerinnen und Schüler, die trotz Mentoring Ithaka keine Lehrstelle finden. Für sie gibt es Anschlusslösungen wie die Berufswahlschule (BWS). Die BWS hat als einziges Ziel, ihre Schülerinnen und Schüler nach einem Jahr mit einer Lehrstelle im Sack zu entlassen. Das Motivationssemester (SEMO) ist eine weitere Möglichkeit. Es ist eher für Praktiker gedacht. Hier wird eine Kombination aus begleitetem Praxiseinsatz, Coaching und Bildung angeboten, um dann schlussendlich ebenfalls eine Lehrstelle zu finden.
Mentoring Ithaka in Zahlen
Mentoring Ithaka ist ein Angebot der biz im Kanton Zürich. Jährlich unterstützen circa 200 Mentorinnen und Mentoren rund 200 Jugendliche aus der Sekundarschule im Berufswahlprozess. Die Zusammenarbeit ist individuell und dauert im Durchschnitt etwa fünf Monate. Alle Jugendlichen, die das Mentorat beenden, finden eine passende Anschlusslösung (Lehrstelle, Berufsvorbereitungsjahr, Praktikum oder Motivationssemester).
Interessiert an Mentoring-Aufgabe?
Mentoring Ithaka ist immer wieder auf der Suche nach Mentorinnen und Mentoren. Möchten auch Sie sich für Jugendliche im Berufswahlprozess engagieren? Dann melden Sie sich bei der kantonalen Leiterin von Mentoring Ithaka.
Susanne Roth
susanne.roth@ajb.zh.ch
Telefon 043 259 82 48
Dieser Beitrag erschien in leicht anderer Form zuerst im Stadtblatt Bülach.
Hier finden Schülerinnen und Schüler nützliche Infos zum Berufswahlprozess, zu über 300 Berufen, zu Schnupper- und Lehrstellen und vielem mehr.
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