Bei den Mütter- und Väterberaterinnen (MVB) unserer kjz können Sie die Themen besprechen, die Ihnen nach der Geburt Ihres Kindes am Herzen liegen.
Zum Angebot«Wie bringen wir unseren Sohn (4) dazu, dass er nachts in seinem Bett schläft?»
Mütter und Väter wissen am besten, was gut ist für ihr Kind. Doch ab und zu sind sie auch bei grösster Elternliebe froh um ein bisschen Unterstützung. Bei allen Fragen rund um Familie und Erziehung weiss das Experten-Team unserer kjz-Sprechstunde Rat. Kompetent, anonym und unkompliziert. Was immer Sie bewegt – wir sind für Sie da!
Liebes kjz
Unser vierjähriger Sohn kommt nachts immer wieder zu uns ins Elternbett. Was können wir unternehmen, dass er lernt, in seinem Bett zu schlafen? Oder löst sich das Problem mit der Zeit von alleine?
Liebe Familie
Vielen Dank für Ihre Frage, die sicher vielen Eltern mit nachtwandernden Kindern bekannt vorkommt.
Kinder zwischen drei und sechs Jahren befinden sich in der sogenannten magischen Phase. Diese ist geprägt von viel Phantasie und eigenen Erklärungsansätzen, die Teil ihrer Realität sind. In diesem Alter entstehen oft Schwierigkeiten beim Ein- und Durchschlafen. Kinder, die vorher gut geschlafen haben, ängstigen sich in der Dunkelheit. Sie möchten nicht von den Eltern getrennt sein und suchen deren Nähe. Erklärungsansätze der Erwachsenen («Es gibt keine Monster unter dem Bett.») greifen hier nicht.
Schritte zum selbstständigen Ein- und Durchschlafen sind sehr individuell. Sie zielen aber alle darauf ab, dem Kind Sicherheit zu vermitteln, damit es sich entspannen und wieder in den Schlaf finden kann.
Oftmals lassen sich mit dem Kind kleine Schritte verhandeln, auf die es sich einlassen kann. Wichtig ist, dass Sie als Eltern vorher besprechen, was Sie sich von Ihrem Sohn betreffend Schlaf wünschen, dass Sie ihm zutrauen, alleine zu schlafen, und dass Sie ihn dabei begleiten.
Mögliche Unterstützung könnte sein:
- gemeinsam mit Ihrem Sohn im Elternschlafzimmer eine Matratze als Schlafplatz einrichten
- ein Seil vom Kinderzimmer ins Elternzimmer auszulegen, um «in Kontakt» zu bleiben
- Übergangsobjekte (T-Shirt von Eltern, Sorgenpüppchen, Plüschtiere)
- Zauberspray gegen Monster (Er hilft in dieser Phase besser als die Behauptung, es gäbe keine Monster.)
- Nachtlichter, Leuchtsterne
- Geschwister zusammen in einem Zimmer schlafen lassen
Die Kinder haben oft gute Ideen, was ihnen helfen könnte. Wichtig ist, dass die Eltern ihre Kinder danach fragen. Dabei dürfen die Eltern auch ihre eigenen Bedürfnisse formulieren, zum Beispiel so: «Ich möchte nicht, dass du in unserem Bett schläfst, weil ich dann nicht schlafen kann. Aber wir können zusammen anschauen, was dir helfen könnte, wenn du in der Nacht nicht alleine sein willst. Hast du eine Idee?»
Und ja – um auf Ihre zweite Frage zu antworten: Viele Schlafschwierigkeiten verschwinden ohne grosses Zutun mit der Entwicklung der Kinder wieder.
Ich wünsche Ihnen viele ruhige und erholsame Nächte!
Nadine Lamparter (Mütter- und Väterberaterin) und das kjz-Team