Fragen zur Erziehung und Entwicklung Ihrer Kinder und zum Familienalltag? Die Fachleute unserer Kinder- und Jugendhilfezentren (kjz) beraten Sie gern.
Zum kjz-BeratungsangebotSchnupfen, Niesen und Co.

Niest Ihr Baby häufig? Läuft ihm die Nase oder hat es eine gelbe Kruste am Auge? Die folgenden Informationen und Empfehlungen können Ihnen weiterhelfen.
Verstopfter Tränenkanal
Ein verstopfter Tränenkanal ist ein sehr häufiges Problem bei Neugeborenen – fast ein Drittel ist davon betroffen. Zu den Beschwerden gehören ständig tränende Augen und gelbliche Krusten auf dem Lid (verklebte Augen) durch die eingetrocknete Tränenflüssigkeit besonders nach dem Aufwachen. Eine Behandlung ist selten erforderlich, häufig öffnet sich der Tränenkanal in den ersten Lebensmonaten von alleine.
Wie Sie Ihrem Kind helfen können
Einen verstopften Tränenkanal können Sie nicht verhindern. Um die gelben Krusten zu entfernen, befeuchten Sie ein fusselfreies Tuch oder Watte mit einer Kochsalzlösung 0.9 % (in der Apotheke erhältlich) oder mit lauwarmem Wasser. Tupfen oder streichen Sie dieses vorsichtig von aussen nach innen Richtung Nase. (Wichtig ist, vorher die Hände zu waschen.)
Verwenden Sie keinen Kamillentee, wie das in manchen Quellen empfohlen wird.
Ist das Auge sichtlich entzündet, gerötet und geschwollen, gehen Sie zu Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.
Schnupfen
Beim Schnupfen hat Ihr Kind eine verstopfte Nase, es muss öfter niesen und die Nase läuft. In den meisten Fällen wird Schnupfen durch eine Virusinfektion ausgelöst, die die Nasen- und Rachenschleimhäute befällt. Diese schwellen an und es kommt zu einer laufenden oder verstopften Nase, manchmal begleitet von Halsweh (Schluckbeschwerden), Husten oder Fieber. Der Schnupfen kann 10 Tage oder länger andauern.
Wie Sie Ihrem Kind helfen können
- Achten Sie auf eine kühle Raumtemperatur beim Schlafen. Empfehlung: wenn möglich zwischen 18 und 20 °C sowie auf eine ideale Luftfeuchtigkeit (das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt während der Zeit, in der geheizt wird, eine Feuchtigkeit von 30–50 %).
- Achten Sie darauf, dass der Kopf und der Oberkörper Ihres Kindes etwas höher liegen, als der restliche Körper.
- Sorgen Sie für eine gute Luftfeuchtigkeit, zum Beispiel mit einem Luftbefeuchter oder nassen Tüchern, die Sie neben oder über der Heizung aufhängen.
- Geben Sie Ihrem Kind viel zu trinken (Muttermilch, Säuglingsmilch, Wasser, ungesüssten Tee).
- Verabreichen Sie Ihrem Kind eine Kochsalzlösung (0.9 %) als Nasentropfen.
- Es gibt Wickel und Brustsalben, die bereits bei Babys angewandt werden können. Einige davon sind jedoch erst für Säuglinge ab dem 6. Monat oder später geeignet. Erkundigen Sie sich hierfür bei Ihrem / Ihrer Berater/in oder in der Apotheke.
Wenn Sie sich unsicher fühlen, fragen Sie Ihr/e Mütter- und Väterberater/in oder gehen Sie zu Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.
Niesen und Nasenlaufen
Alle Babys niesen ab und zu, um ihre Nase zu reinigen. Dabei handelt es sich um einen normalen Reflex und kein Zeichen einer Erkältung.
Bei manchen Neugeborenen sind in den ersten 2 bis 3 Monaten immer wieder schleimige, klare oder weissliche Absonderungen aus der Nase zu beobachten. Das ist harmlos und weder ein Zeichen für eine Infektion noch für eine Allergie.
Spucken
Viele Babys spucken nach dem Essen, dies kann gelegentlich auch mehr sein. Manche Babys spucken auch immer wieder in kleinen Mengen, manchmal bis zu zwei Stunden nach der Mahlzeit. Dies liegt daran, dass der Mageneingangsmuskel noch nicht gut schliesst. Solange das Kind gut zunimmt und nicht unter Schmerzen leidet, besteht kein Anlass zur Sorge.
Wie Sie Ihrem Kind helfen können
Lassen Sie Ihr Kind nach der Mahlzeit aufstossen, diese «Bäuerchen» helfen. Dann legen Sie es vorsichtig hin.
Wenn Sie sich unsicher fühlen, fragen Sie Ihre/n Mütter- und Väterberater/in oder gehen Sie zu Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.
Bei den Mütter- und Väterberaterinnen (MVB) unserer kjz können Sie die Themen besprechen, die Ihnen nach der Geburt Ihres Kindes am Herzen liegen.
Zum AngebotEine Auswahl an weiterführenden Informationen und Buchempfehlungen
pädiatrie schweiz: Broschüre «Lisa, Daniel und … Wenn die Kinder krank sind: Ratschläge für Eltern»
Kinderspital Zürich: Ratgeber und Merkblätter über verschiedene Krankheiten: Husten, Fieber, Magen-Darm-Grippe
Herbert Renz-Polster, Nicole Menche, Arne Schäffle: Gesundheit für Kinder: Kinderkrankheiten verhüten, erkennen, behandeln. 7. Auflage, Kösel, München, 2018.