Bei den Mütter- und Väterberaterinnen (MVB) unserer kjz können Sie die Themen besprechen, die Ihnen nach der Geburt Ihres Kindes am Herzen liegen.
Zum AngebotMütter und Väter wissen am besten, was gut ist für ihr Kind. Doch ab und zu sind sie auch bei grösster Elternliebe froh um ein bisschen Unterstützung. Bei allen Fragen rund um Familie und Erziehung weiss das Experten-Team unserer kjz-Sprechstunde Rat. Kompetent, anonym und unkompliziert. Was immer Sie bewegt – wir sind für Sie da!
Liebes kjz
Ich bin Vater zweier Kinder. Unser jüngerer Sohn kommt dieses Jahr in den Kindergarten. Seit er zwei Jahre alt ist, verteidigt er sein Spielzeug massiv gegenüber anderen Kindern. Wir können uns fast nicht in einer Gruppe mit anderen Kindern aufhalten, da er immer alles für sich haben möchte. Er wird wütend und verzweifelt, wenn wir mit ihm Vereinbarungen treffen möchten (z. B. «Bis zum Znüni darfst du es haben, danach musst du es abgeben.»). Ich befürchte, dass sich sein Verhalten im Kindergarten noch verschlechtert. Was können wir als Eltern tun?
J. K.
Lieber Herr K.
Der Kindergarten startet im kommenden Sommer. Er ist für jedes Kind und seine Eltern ein grosser Schritt. Ich verstehe Ihren Wunsch, den Sohn so gut wie möglich auf den Eintritt vorbereiten zu wollen.
Ihrem Sohn bereitet es noch Mühe, sich in einer Gruppe zu integrieren, zu teilen und seine Emotionen zu regulieren. Machen Sie sich darüber keine Sorgen. Die Entwicklung der Kinder ist individuell und folgt dem eigenen Tempo.
Wie Sie schreiben, ermöglichen Sie Ihrem Kind, Gruppenerlebnisse zu üben und Erfahrungen zu machen. In diesen Situationen dürfen und sollen Sie sich als Eltern gerne zurücknehmen. Gehen Sie in die Beobachterrolle und bleiben Sie für Ihr Kind verfügbar, wenn es Sie braucht.
Sie schildern die Gemütslage Ihres Sohnes sehr gut. Verzweiflung und Wut sind sehr starke Gefühle. Möglicherweise treten sie in grösseren Gruppen stärker auf, weil Ihr Sohn dann überfordert ist. Regeln sind wichtig für das Zusammenleben, diese gelten für alle gleichermassen. Bedenken Sie, dass wir Vereinbarungen häufig aus der Sicht von uns Erwachsenen treffen. Sie können vom Kind als ungerecht empfunden werden und diese starken Gefühle auslösen.
Kleine, gleichbleibende Gruppen mit Kindern, die sich regelmässig treffen, können Ihrem Sohn helfen, seinen Platz in der Gruppe zu finden.
Teilen will gelernt sein. Es muss aber nicht immer und alles geteilt werden. Gefühle werden dabei auf beiden Seiten ausgelöst und sind wichtig. Kinder in diesem Alter sind durchaus in der Lage, kleine Konflikte selber zu lösen.
Bis zum Sommer bleiben noch acht Monate Entwicklungszeit für alle Kinder, die dann in den Kindergarten starten. Da kann sich noch vieles verändern.
Ermöglichen Sie Ihrem Sohn weiterhin Erlebnisse, Erfahrungen und Emotionen, an denen er wachsen kann. Schenken Sie ihm Vertrauen, damit er Dinge auf seine Art zu lösen lernt. Und bleiben Sie für ihn verfügbar als Rückhalt und Orientierung.
Monika van Berkum-Ehni (Mütter- und Väterberaterin) und das kjz-Team
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Haben Sie eine Frage zur Erziehung, zum Zusammenleben in der aktuellen Situation oder ganz allgemein zum Familienleben? Das kjz-Team beantwortet regelmässig Fragen in der «kjz-Sprechstunde».