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Zum kjz-Beratungsangebot«Wir bekommen ein zweites Kind, aber ich stille noch. Wie weiter?»
Mütter und Väter wissen am besten, was gut ist für ihr Kind. Doch ab und zu sind sie auch bei grösster Elternliebe froh um ein bisschen Unterstützung. Bei allen Fragen rund um Familie und Erziehung weiss das Experten-Team unserer kjz-Sprechstunde Rat. Kompetent, anonym und unkompliziert. Was immer Sie bewegt – wir sind für Sie da!
Liebes kjz
In vier Monaten kommt unser zweites Kind zur Welt. Sven ist jetzt 19 Monate alt und ich stille ihn noch morgens und abends, ab und an auch einmal in der Nacht, wenn er sich sonst nicht beruhigen lässt. Mein Mann und ich können uns schwer vorstellen, dass ich beide Kinder stille. Wäre das überhaupt möglich? Wenn ich Sven abstillen möchte, reicht es, wenn ich das drei bis vier Wochen vor dem Geburtstermin mache oder müsste das früher sein?
R.M., Mutter aus Wetzikon
Liebe Frau M.
Es ist möglich, beide Kinder zu stillen. Wichtig erscheint mir, dass Sie Ihre Gefühle ernst nehmen. Bedenken Sie bei Ihren Überlegungen auch Ihren Energiehaushalt. Ein Baby und ein Kleinkind gleichzeitig zu stillen, kann körperlich anstrengend sein. Sollten Sie sich entscheiden, Sven weiterhin zu stillen, wäre es sehr wichtig, ihn darauf vorzubereiten, dass er die Brust mit dem kleinen Geschwister teilen wird.
Wenn Sie sich fürs Abstillen entscheiden, empfehle ich Ihnen, dies früher zu tun. Sven braucht dafür genügend Zeit. Und Sie alle brauchen Zeit, eine neue Trostform für die Nächte zu finden, in denen Sven bis jetzt mit Stillen beruhigt wurde. Ich kenne Sie und Ihre Familie zu wenig, um abschätzen zu können, wie einfach Ihnen dieser Schritt fallen wird. Zudem ist der Geburtstermin nicht fix. Das Baby kann gut früher zur Welt kommen. Ich empfehle Ihnen, mindestens zwei Monate vor Geburtstermin abgestillt zu haben.
Beginnen Sie mit der Stillmahlzeit am Morgen, denn ausgeruht fällt es einfacher, Neues zu lernen. Überlegen Sie sich mit Ihrem Mann zusammen, was das Stillen für Sie alle bedeutet. Für Sven können die einzelnen Stillmahlzeiten unterschiedliche Bedeutungen haben. Wovon muss wer von Ihnen Abschied nehmen und wie können Sie dies auf eine andere Weise geben oder bekommen? Was hilft Ihnen allen bei diesem Schritt?
Überlegen Sie sich aber auch, was Sie alle durch diesen Schritt gewinnen! Sven macht damit vielleicht einen Schritt weiter Richtung Selbständigkeit, in die Rolle des grossen Bruders?
Regina Steiner (Mütter- und Väterberaterin) und das kjz-Team
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