Planungshilfe für Familien

Ein starkes Familienmanagement mit dem Wochenplaner

Wie leicht fällt es Ihnen, den Über­blick zu bewah­ren im alltäg­li­chen Fami­li­en­tru­bel? Mit dem Wochen­pla­ner und unseren Tipps fürs Fami­li­en­ma­nage­ment sollte alles noch etwas leich­ter­fal­len. Lust, auszu­pro­bie­ren?

Wer hat diese Woche mit der Schule Wald­aus­flug? Wer geht alles mit zu Omas Geburts­tag, und wer orga­ni­siert Torte und Geschenk? Wie lange ist das ÖV-Abo noch gültig, wann ist noch­mals der Zahn­arzt­ter­min und was machen wir eigent­lich am Wochen­ende?

Phuuu … diese ewige Denk­leis­tung, auch Mental Load genannt, kennen wir alle. Mit einer Familie verviel­facht sie sich aber buch­stäb­lich. Der Wochen­pla­ner hilft mit, dass bei Eltern der Druck im Kopf nicht über­hand­nimmt. Sie finden ihn hier zum freien Down­load. Dazu haben wir Ihnen Tipps zusam­men­ge­stellt, die das Fami­li­en­ma­nage­ment etwas einfa­cher machen.

7 Tipps für das Fami­li­en­ma­nage­ment

1. Halten Sie Fami­li­en­rat

Am besten regel­mäs­sig. Schaf­fen Sie dabei eine Ausle­ge­ord­nung zu den bevor­ste­hen­den Aufga­ben mit dem Ziel: Allen ist klar, was wann ansteht, was es zu tun gibt und wer wofür zustän­dig ist.

Zum Beispiel so: Papa geht mit den Kindern zum Zahn­arzt und orga­ni­siert Torte und Geschenk für Oma. Mama über­nimmt die Geburts­tags­ab­spra­che mit dem Rest der Familie und ist für die neuen Gummi­stie­fel für den Wald­aus­flug und das ÖV-Abo zustän­dig. Die Kinder schrei­ben die Geburts­tags­karte für Oma.

2. Bezie­hen Sie die Kinder mit ein

Kinder können in die Wochen­pla­nung einbe­zo­gen werden. So kann die Woche als etwas Gemein­sa­mes gestal­tet werden.

Zum Beispiel so: Kinder sind gerne Teil vom Team und haben Fanta­sie. Viel­leicht stellen für einmal sie das Wochen­menü zusam­men? Wie wärs, wenn die Kinder eine Idee für den Wochen­end­aus­flug aushe­cken? Können sie alters­ge­recht gar mit Teilen der Orga­ni­sa­tion betraut werden? Und wie sieht es mit Ämtli aus? Welches Team­mit­glied beim Gemü­se­schnei­den hilft, den Geschirr­spü­ler ausräumt oder die Socken aufhängt, kann auch jede Woche wech­seln.

3. Halten Sie Termine und Abma­chun­gen für alle sicht­bar fest

Was aufge­schrie­ben steht, schafft Über­blick und muss nicht im Kopf behal­ten werden. Halten Sie daher To-dos und Zustän­dig­kei­ten fest, so dass alle sie sehen.

Zum Beispiel so: Ob mithilfe unseres Wochen­pla­ners (siehe oben), auf einem grossen Pack­pa­pier an der Wand, einer Schie­fer­ta­fel im Gang, einem White­board in der Küche oder in digi­ta­ler Form - halten Sie fest: Wer muss wann wo sein? Und wer erle­digt was bis wann? Mit Symbo­len, Magne­ten, kleinen Bildern usw. können auch Kinder mitle­sen.

4. Nutzen Sie Stärken und Vorlie­ben der Fami­li­en­mit­glie­der

Tauschen Sie sich darüber aus, welche Aufga­ben wem leich­ter von der Hand gehen. Teilen Sie die Aufga­ben passend zu.

Zum Beispiel so: Ihnen ist Abwechs­lung auf dem Spei­se­plan wich­ti­ger als Ihrer Part­ne­rin? Dann über­neh­men Sie die Verant­wor­tung für die Menü­pla­nung. Ihre Kinder lieben gutes Programm am Wochen­ende? Dann über­las­sen Sie ihnen die Planung für einmal, in alters­ge­rech­ter Form. Ihr Partner nimmt sich gerne einen Moment Zeit für die Rech­nun­gen und Finan­zen? Wunder­bar, wenn er Sie davon entlas­tet.

5. Abgeben und loslas­sen

Verant­wort­lich­kei­ten vertei­len funk­tio­niert nur, wenn die Verant­wor­tung auch wirk­lich abge­ge­ben wird. Dabei gilt: Die Entschei­dun­gen des anderen sind gleich­wer­tig. Gleich­zei­tig soll aber der Partner oder die Part­ne­rin auch nichts ausba­den müssen, wenn etwas schief- oder verges­sen ging.

Zum Beispiel so: Orga­ni­sierte Mama ein Geburts­tags­ge­schenk, das Papa nicht über­zeugt? Dann ist das so. Auch die Orga­ni­sa­tion verdient Wert­schät­zung und die Aufga­ben können immer wieder neu verteilt werden. Gingen die Bade­ho­sen verges­sen, die Kinder stehen aber schon vor dem Hallen­bad? Kann passie­ren. Kann das Versäum­nis durch einen Sprint noch ausge­ba­det werden? Wenn nicht, ist es vor allem wichtig, dass sich der zustän­dige Eltern­teil dafür entschul­digt und den Kindern aufzeigt, wie sie bei einem nächs­ten Mal mit so einer Situa­tion umgehen können, um nicht darun­ter leiden zu müssen.

6. Strei­chen Sie Programm­punkte

Das Wochen­pro­gramm ist schnell sehr voll. Fragen Sie sich: Was ist uns als Familie wichtig? Und gibt es etwas, worauf wir verzich­ten können?

Zum Beispiel so: Brau­chen wir jeden Tag Abwechs­lung auf dem Tisch oder wollen wir am Wochen­ende in grossen Mengen gemein­sam vorko­chen? Reichen dieses Jahr viel­leicht eine gekaufte Geburts­tags­torte oder ein Gebu­ri­festli im Wald ohne weite­res Spezi­al­pro­gramm?

Kinder können in diese Fragen übri­gens einbe­zo­gen werden. Zeigen Sie Ihnen auf, warum Sie das entlas­tet und weshalb so mehr entspannte Fami­li­en­zeit übrig­bleibt. Übri­gens: Verglei­chen Sie sich dabei nicht mit anderen Fami­lien. Oft sieht es anderswo einfach und locker aus, man weiss aber nie, was dahin­ter­steckt. Bleiben Sie sich und Ihren Vorstel­lun­gen treu.

7. Reden Sie als Paar über Vorstel­lun­gen und Wünsche

Das Fami­li­en­le­ben ist in unseren Köpfen mit Erwar­tun­gen verbun­den. Diese können zwischen den Eltern ganz unter­schied­lich sein. Reden Sie mitein­an­der darüber. Das beugt Konflik­ten und Enttäu­schun­gen vor.

Zum Beispiel so: Klären Sie gemein­sam - was ist wem wichtig? Wie viel Programm und wie viel Ruhe braucht wer? Welche Erfah­run­gen möchten Sie Ihren Kindern ermög­li­chen, welche möchten Sie ihnen lieber erspa­ren? Welche Werte möchten Sie vermit­teln? usw.

Dabei sind immer wieder Kompro­misse nötig. Entwi­ckeln Sie eine gemein­same Vorstel­lung, wird das Fami­li­en­le­ben eher zu einem Team­pro­jekt, bei dem beide am glei­chen Strick ziehen.

Und zu guter Letzt: Die Kind­heit ist magisch und wert­voll. Verges­sen Sie deshalb nicht, die Welt auch immer wieder einmal aus Kinder­au­gen mitzu­er­le­ben. Eine Welt noch ganz ohne Termin­pla­nung und Mental Load. Wagen Sie viel­leicht den Sprung mit in die Pfütze. Oder lachen Sie laut­hals, wenn etwas schief­ging. Und gehen Sie die nächste Aufgabe getrost nach dem Motto an: Gut genug ist genug gut!

Madlaina Bezzola, Eltern- und Erwachsenenbildnerin

Madlaina Bezzola

Madlaina Bezzola ist Psychologin und arbeitet seit 2024 beim Fachbereich Kinder- und Jugendhilfe (KJH) für das Beratungsangebot Mobile Intervention bei Jugendkrisen. Davor hat sie als Elternbildnerin bei der Geschäftsstelle Elternbildung des Kantons Zürich gearbeitet.