Auf dem Weg zur Lehre

Absagen bei der Lehrstellensuche – was nun?

Nega­tive Rück­mel­dun­gen gehören bei der Lehr­stel­len­su­che häufig dazu. Umso wich­ti­ger ist es, dass sich die Jugend­li­chen von Absagen nicht demo­ti­vie­ren lassen, sondern nach den Gründen suchen und mit neuen Stra­te­gien weiter­ma­chen. Dabei ist auch die Unter­stüt­zung der Eltern gefragt.

Der Einstieg ins Berufs­le­ben ist ein heraus­for­dern­der Schritt. Oft gelingt er nicht auf Anhieb. Da ist nebst der fach­li­chen Unter­stüt­zung durch die Schulen und die biz auch emotio­na­ler Beistand von Seiten der Eltern erfor­der­lich. Erklä­ren Sie Ihrer Tochter oder Ihrem Sohn, dass Absagen nicht Versa­gen bedeu­ten, sondern dass sie viel­mehr ein wich­ti­ger Teil der Lebens­schule sind. Türen, die sich schlies­sen, geben den Blick frei auf solche, die offen sind. So moti­vie­ren Sie Ihre Tochter oder Ihren Sohn, bei der Lehr­stel­len­su­che dran­zu­blei­ben.

Antwor­ten auf rele­vante Fragen finden

Zunächst sollte sich Ihre Tochter oder Ihr Sohn direkt beim Lehr­be­trieb nach den genauen Gründen der Absage erkun­di­gen – am besten tele­fo­nisch. Leider ist ein Tele­fo­nat nicht immer ergie­big. Denn viele Lehr­be­triebe geben nur vage und pauscha­li­siert Auskunft. Hinter­fra­gen Sie anschlies­send zusam­men mit Ihrer Tochter oder Ihrem Sohn das bishe­rige Vorge­hen bei der Lehr­stel­len­su­che und die Bewer­bungs­un­ter­la­gen und leiten Sie daraus eine Check­liste ab für die künf­ti­gen Bewer­bun­gen. Diese kann wie folgt ausse­hen:

Wurden wich­tige Vorab­klä­run­gen gemacht?

  • Ist die Lehr­stelle tatsäch­lich noch frei?
  • Genügen das Schul­ni­veau und die Zeug­nis­no­ten für den Beruf und den Lehr­be­trieb?
  • Liegt der Lehr­be­trieb genü­gend nah, so dass sich der Arbeits­weg für den Lehr­be­trieb nicht als Nach­teil erweist (weniger als 1 Stunde)?
  • Werden bran­chen­be­zo­gene Erfor­der­nisse berück­sich­tigt, z. B. der Besuch einer Berufs­info-Veran­stal­tung, eine Schnup­per­lehre oder ein spezi­fi­scher Eignungs­test?

Über­zeu­gen die Bewer­bungs­un­ter­la­gen?

  • Ist der Lebens­lauf über­sicht­lich gestal­tet?
  • Beinhal­tet der Lebens­lauf alle rele­van­ten Infor­ma­tio­nen und ein anspre­chen­des Foto?
  • Bezieht sich das Bewer­bungs­schrei­ben auf die konkrete Lehr­stelle und die entspre­chen­den Anfor­de­run­gen?
  • Verweist das Bewer­bungs­schrei­ben auf die persön­li­chen Fähig­kei­ten und Inter­es­sen?
  • Sind die Bewer­bungs­un­ter­la­gen authen­tisch, fehler­frei und voll­stän­dig?

Einen Plan B entwi­ckeln

Manch­mal ist es ange­zeigt, eine beruf­li­che Alter­na­tive zu entwi­ckeln, um die Erfolgs­chan­cen zu erhöhen. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn es in der näheren Umge­bung nur wenige Lehr­stel­len zum Wunsch­be­ruf gibt. Dann empfiehlt sich ein Besuch im biz bzw. ein Gespräch mit einer Bera­tungs­per­son im biz. Die Jugend­li­chen erhal­ten Ideen für weitere Berufe, die zu ihren Inter­es­sen und Fähig­kei­ten passen, und sie erkenne die Viel­falt an Möglich­kei­ten, wie sie sich nach der Grund­bil­dung weiter­ent­wi­ckeln können.

Cornelia Dellmann, Berufs-, Studien- und Laufbahnberaterin

Corne­lia Dell­mann

Cornelia Dellmann ist Berufs-, Studien- und Laufbahnberaterin im biz Uster.