kjz-Sprechstunde

«Wie kann ich mein Kind (20 Mt.) in der Sprachentwicklung unterstützen?»

Mütter und Väter wissen am besten, was gut ist für ihr Kind. Doch ab und zu sind sie auch bei gröss­ter Eltern­liebe froh um ein biss­chen Unter­stüt­zung. Bei allen Fragen rund um Familie und Erzie­hung weiss das Fach­team unserer kjz-Sprech­stunde Rat. Kompe­tent, anonym und unkom­pli­ziert. Was immer Sie bewegt – wir sind für Sie da!


Liebes kjz
Mein Kind (20 Mt.) spricht noch nicht. Wie kann ich es in der Sprach­ent­wick­lung unter­stüt­zen? Wir schauen zusam­men Bilder­bü­cher an, machen Rollen­spiele, spre­chen oft im Alltag.

Liebe Mutter / Lieber Vater

Sie machen das sehr gut! Bilder­bü­cher anschauen, Rollen­spiele durch­füh­ren und viel spre­chen im Alltag sind wich­tige Voraus­set­zun­gen für die Sprach­ent­wick­lung des Kindes. Diese Anre­gun­gen aus der kind­li­chen Umwelt begüns­ti­gen den Prozess des Sprach­er­werbs. Ein Kind muss lernen, eine Sprache zu verste­hen und sie zu produ­zie­ren. So erwirbt das Kind Sprache. Schaut man sich die Viel­zahl dieser Sprach­er­werbs­auf­ga­ben an, kann man erstaunt fragen, wie ein Kind diese über­haupt bewäl­ti­gen kann.

Damit sich die sprach­li­chen Fähig­kei­ten entwi­ckeln können, d. h. damit das Kind in die Lage versetzt wird, Laute, Wörter und gram­ma­ti­ka­li­sche Regeln zu erken­nen, müssen bestimmte Bedin­gun­gen erfüllt sein. Diese Bedin­gun­gen betref­fen sowohl körper­li­che, geis­tige und psychi­sche Fähig­kei­ten eines Kindes als auch Fakto­ren aus seiner Umwelt. Jedes gesunde Kind wird im Laufe seiner Entwick­lung durch die posi­tive Unter­stüt­zung seiner Umwelt die Sprache erler­nen. Die Sprache des Kindes entwi­ckelt sich langsam und in einer bestimm­ten Abfolge – wie eine kleine Pflanze, die zum Baum wird.

Schauen Sie weiter­hin mit Ihrem Kind Bilder­bü­cher an. Das macht Ihr Kind neugie­rig und es plap­pert viel­leicht vor sich hin. So wird sein Mittei­lungs­be­dürf­nis ange­regt. Wichtig ist, dass Sie zum Kind spre­chen und es zu Ihnen spre­chen kann. Benut­zen Sie eine einfa­che Sprache mit vielen Wieder­ho­lun­gen. Spre­chen Sie langsam, deut­lich und mit Blick­kon­takt. Singen ist eben­falls eine ange­nehme Art, Töne, Laute und Wörter zu produ­zie­ren. Die Merk­fä­hig­keit des Kindes wird dabei geschult. Eben­falls entwi­ckelt sich sein Gefühl für Rhyth­mus und das Bewusst­sein für die eigene Stimme. Mithel­fen im Alltag moti­viert eben­falls zum Spielen und Spre­chen.

Ihr Kind ist nun 20 Monate alt. Mit 24 Monaten steht die Entwick­lungs­kon­trolle bei der Kinder­ärz­tin oder dem Kinder­arzt an. Spre­chen Sie mit der Fach­per­son über Ihre Sorgen bezüg­lich der Sprache. Bis dahin sind es noch vier Monate. In dieser Zeit kann Ihr Kind noch grosse Fort­schritte machen. Sollte Ihr Kind bis dahin immer noch nicht oder nur sehr wenige Wörter spre­chen, ist noch genü­gend Zeit für gezielte Förde­rung.

Patri­cia Zgrag­gen (Mütter- und Väter­be­ra­te­rin) und das kjz-Team

Haben Sie eine Frage?

Haben Sie eine Frage zur Erzie­hung, zum Zusam­men­le­ben in der aktu­el­len Situa­tion oder ganz allge­mein zum Fami­li­en­le­ben? Das kjz-Team beant­wor­tet regel­mäs­sig Fragen in der «kjz-Sprech­stunde».