kjz-Sprechstunde

«Unser Sohn (3) wendet sich oft von mir ab und sucht die Aufmerksamkeit seines Papas»

Mütter und Väter wissen am besten, was gut ist für ihr Kind. Doch ab und zu sind sie auch bei gröss­ter Eltern­liebe froh um ein biss­chen Unter­stüt­zung. Bei allen Fragen rund um Familie und Erzie­hung weiss das Fach­team unserer kjz-Sprech­stunde Rat. Kompe­tent, anonym und unkom­pli­ziert. Was immer Sie bewegt – wir sind für Sie da!


Liebes kjz
Ich bin einen langen und schwe­ren Weg gegan­gen, um ein Kind zu bekom­men. Enttäu­schun­gen, Durch­hal­te­wille, Hoff­nungs­lo­sig­keit und Angst waren meine Beglei­ter. Doch dann, dem Himmel sei Dank, durfte ich ein Kind bekom­men. Nun ist der Kleine 3 Jahre alt. Vor einem halben Jahr hat er sogar noch ein Geschwis­ter­chen erhal­ten.
Seither ist er emotio­nal im Chaos. Wir wissen um seine Befind­lich­kei­ten und versu­chen, ihm und seinem Geschwis­ter­chen zur Seite zu stehen. Schutz für den Klei­ne­ren, Verständ­nis für den Grös­se­ren, gepaart mit Liebe.
Doch in letzter Zeit merke ich, dass sich der Grös­sere oft von mir abwen­det und die Aufmerk­sam­keit seines Papas sucht. Ich bin zwar weiter­hin die Versor­ge­rin, doch das Lächeln und Knud­deln bekomme ich nicht mehr. Das tut weh, auch wenn der Vater natür­lich keine Konkur­renz sein sollte. Es fühlt sich an, als werde ich verlas­sen.

Liebe Mutter

Vielen Dank für Ihre Offen­heit! Sie haben einen beschwer­li­chen und belas­ten­den Weg hinter sich. Er wird Sie sicher­lich viel Energie gekos­tet haben.

Mit der Geburt eines Babys verän­dert sich sehr vieles im Alltag eines älteren Geschwis­ters. Sie als Eltern unter­stüt­zen Ihren Sohn mit viel Zeit und Zuwen­dung, Fürsorge, Liebe und auch Verläss­lich­keit: Sie sind für ihn da, wenn er Sie braucht.

Durch die Geburt des Geschwis­ter­chens verän­dert sich die Fami­li­en­kon­stel­la­tion und die Rollen vertei­len sich neu. Der Vater scheint im Moment für Ihren Sohn eine wich­tige Rolle zu spielen. Im Lauf der Entwick­lung eines Kindes wech­seln sich die Mama-Kind- und Papa-Kind-Phasen ab.

Kinder brau­chen beide Eltern­teile glei­cher­mas­sen. Dadurch kann Ihr Sohn eine schöne, trag­fä­hige Bezie­hung zu Ihnen beiden aufbauen. Sie haben gut beschrie­ben, dass der Vater keine Konkur­renz sein sollte.

Sie erleben einen grossen Kummer: Diese Situa­tion wirft Fragen auf, und Sie fühlen sich verun­si­chert und abge­lehnt – eine für Sie belas­tende Situa­tion, die in einem Bera­tungs­ge­spräch vertieft werden könnte.

Wir bieten Ihnen gerne einen persön­li­chen Bera­tungs­ter­min bei einer Mütter- und Väter­be­ra­te­rin im kjz in Ihrer Nähe an.

Die Mütter- und Väter­be­ra­te­rin berät Sie kosten­los und nieder­schwel­lig. Sie unter­stützt Sie und Ihre Familie, einen Weg zu finden, Ihre Gefühle zu ordnen und indi­vi­du­elle Lösun­gen zu entwi­ckeln.

Barbara Port­mann (Mütter- und Väter­be­ra­te­rin) und das kjz-Team Winter­thur

Haben Sie eine Frage?

Haben Sie eine Frage zur Erzie­hung, zum Zusam­men­le­ben in der aktu­el­len Situa­tion oder ganz allge­mein zum Fami­li­en­le­ben? Das kjz-Team beant­wor­tet regel­mäs­sig Fragen in der «kjz-Sprech­stunde».